Hier einige Bemerkungen zu allgemeinen Haltungsfehlern: Es gibt einige typische Haltungsfehler, die wir kennen und die wir durch die Korrektur unserer Muskelbalance so korrigieren können (z.B. durch Sport und bewusste Haltungsänderung) , dass wir sowohl unsere Haltung selbst, als damit auch unsere Leistungsfähigkeit steigern können.

Als Erstes sei genannt: Der Rundrücken ( Kyphose)

Unsere Brustwirbelsäule ist zuweilen zu weit nach vorne geneigt. Die Schwäche der Oberrückenstrecker sowie die Straffheit der Muskeln am vorderen Brustkorb tragen ebenfalls zum „krummen“ Rücken bei. Dieser Haltungsfehler ist erlernt und kann in jungen Jahren noch korrigiert werden. Ein übermäßiges Nach vorne neigen (Kyphose der Brustwirbelsäule) störtjedoch die Funktion der Schultergelenke und deshalb sind manche Leidensgenossen hier nicht imstande, ihre Arme ganz nach oben zuheben. Hier eine typische Haltungsdarstellung:

Als Zweites sei genannt: Das Hohlkreuz (Hyperlordose)

Normalzustand: Im normalen Zustand ist die Wirbelsäule lordotisch!. Ein Wert von 30° gilt als Grenze des Normalen für den Winkel zwischen der Linie von Kreuzbein und vorderem Lendenwirbel einerseits und der Horizontalebene andererseits., sofern man die Wirbelsäule seitlöich betrachtet.

Wenn sich die Gelenke der Lendenwirbelsäule in einer mittleren Stellung befinden, können sie optimal in alle Bewegungsrichtungen funktionieren. Auch die elastioschen Eigenschaften der Wirbelsäule sind in dieser Stellung am besten.

Das Hohlkreuz entsteht, anders als die anderen Haltungsfehler, dann, wenn durch das Zusammenwirken von Schwerkraft, schlechter Muskelbalance, unphysiologischen Arbeitsstellungen und fehlerhaften Trainingstechniken sich an der Lendenwirbelsäule eine zu starke Krümmung nach vorne entwickelt.

Dies wiederum begünstigt des Entstehen von degenerativen Prozessen im Bereich der Lenenwirbel und Bandscheiben. Im Beckenbereich zeigt sich das in der Streckung der Gesäßmuskeln und der Überaktivierung der Hüftbeugerfunktion. Die Senkung des vorderen Beckenrandes hat eine Fehlhaltung zur Folge und behindert die volle Funktionsfähigkeit der Hüftgelenke. Hier nochmals die schematische Darstellung der möglichen Verformungen:

Als Drittes sei genannt: Das Überkreuzungssyndrom

Typischerweise äußern sich Störungen der Muskelbalance im sog. Überkreuzungssyndrom. V. Janda hat 1979 anhand von EMG-Untersuchungen dieses Syndrom entdeckt.

Man spricht hier vom oberen Überkreuzungssyndrom, wenn eine Kyphose der Brustwirbelsäule, eione betonte Lordose der Halswirbelsäule und eine Vorwärtsverlagerung des Kopfes vorliegen.

Beim unteren Überkreuzungssyndrom besteht eine eine ausgeprägte Lenenlordose und eione Vorwärtsneigung des Beckens.

Als Viertes sei genannt: Der Brettrücken (Hyperlordose und Hyperkyhose)

Die Windungen der Sagittalebene sind für die Elastizität der Wirbelsäule wichtig. Alle Äbweichungen in eine Richtung ändern die Gelenkstellungen und können deren Funktion beeinträchtigen.

Ein  gestreckter Wirbelsäulenteil (z.B. Lendenwirbelsäule) ist oft sehr schmerzhaft. Irreversible Streckungen dort haben verschiedene Ursachen u.a. eine falsche Sitzhaltung im Kinder- oder Jugendalter oder eine Operation. Sie können eine „gestürzte“ Haltung der Lendenwirbelsäule hervorrufen.

Beim Brettrücken ist die Brustwirbelsäule gestreckt. Trotzdem kann die Lendenlordose vollkommen normal sein. Typischerweise bestehen in der Brustwirbelsäule Schmerzen und Ermüdung und oft ist die zervikothoraktale Übergangsregion versteift. Das wiederum belastet die Halswirbel und stört das muskuläre Gleichgewicht. Die Elastizität und die Fähigkeit, Stöße abzufangen sind bei gestreckter Wirbelsäule abgeschwächt. Der Rücken schmerzt schon bei geringster Belastung.

ILLUSTRATION OF A HEALTHY INTERVERTEBRAL DISC, THE DAMAGED INTERVERTEBRAL DISC, HERNIATION.

Sollten Sie also im Alltag Beschwerden der Wirbelsäule – und sei diese noch so gering oder gar nur zuweilen spürbar sein –

bemerklen, so wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt und lassen Sie dies ausgiebig nachprüfen. Denken Sie daran, dass Ihre Wirbelsäule – ähnlich einem Elefant in der Natur – nichts, aber auch gar nichts vergisst und Sie in späteren Jahren unnachgiebig daran erinnern wird. Was ist der Zeitaufwand für einen Arztbesuch und evtl. einer Beschaffung eines neuen Sitzmöbels gegen die unabsehbaren Folgeschäden einer nicht behandelten Wirbelsäulenbeeinträchtigung?

Wir beraten Sie gerne – auch telefonisch oder über buerobay@t-online.de. Es ist Ihre Wirbelsäule und Ihre Gesundheit, die Sie so lange als möglich schützen und bewahren sollten. Versuchen Sie es. Ansprechpartner und weitere Tipps haben wir für Sie ebenfalls bereit.