Unsere Arbeitswelt wird natürlich immer komplexer und mit jedem neuen Tag wird sie darin auch noch wachsen. Das nennen wir im Übrigen: „FORTSCHRITT“, auch wenn er uns in diesem Zusammenhang nicht so freundlich daherkommt, wie wir das sonst erwarten.

Dementsprechend entwickeln wir uns aber auch immer weiter – und dies nicht immer zum Vorteil der anderen Mitmenschen. In der Arbeitswelt sind wir aufgrund von Gesetzen, Vorschriften, Regeln und Richtlinien immer mehr darauf angewiesen, auch danach zu arbeiten und zu handeln. Soweit – so gut!

Die “Normalos”

Nur steht uns dabei immer wieder unsere Individualität im Weg, die wir gerne auch im täglichen Beruf ausleben wollen.

Die meisten von uns können sich während der Arbeitszeit bestehenden Regulierungen, Anstandsregeln, Etikette, Stil und Verhaltensweisen unterordnen. Sie finden während ihrer Freizeit genügend Ausgleich dazu und reagieren sich auch in der Freizeit dort ab – da es am Arbeitsplatz – besonders natürlich im Büro – als nicht zielführend erscheint.

Jedoch sind nicht alle arbeitenden Menschen bereit, sich einem solchen Ritual zu unterwerfen, wenn es notwendig wäre. Sie leben ihren Egoismus, ihre Besonderheit und ihre Eigenart dort aus, wo sie genügend Aufmerksamkeit erwarten oder erreichen dürfen.

Wer sind diese Bürotypen?

Hier die Aufstellung:

Der Blender

Wie erkenne ich ihn?

Der Blender trumpft auf, wenn es um Darstellungen, Präsentationen, Bemusterungen oder um Vorführungen handelt. Hier kennt er sich aus.

Er fällt dadurch am meisten auf, dass man seine Vorarbeit nicht erkennt oder sieht, oder sie nicht dokumentiert oder öffentlich zugänglich ist. Er erweckt den Eindruck, ständig unter Zeitdruck zu stehen und für andere Dinge überhaupt keinen Kopf geschweige denn irgendwelche Zeit übrig zu haben. Ist meist nicht an seinem Platz, oder da, wo man ihn vermutet oder erwarten darf. Lässt sich auch nur schwer fassen, oder nachvollziehbar erklären. Flüchtet zuweilen auch in „Plattitüden, Phrasen oder Fachbegrifflichkeiten, damit ihm der Laie nicht folgen kann.

Wie überführe ich ihn?

Ich sage ihm deutlich, dass ich seine Masche durchschaue und kenne, aber eben nicht groß bei Dritten anspreche oder mich darüber beklage. Es ist sinnlos, ihn erziehen zu wollen, er redet sich ja doch raus…. Lassen Sie ihn nur wissen, dass Sie es wissen. Das reicht, um entweder ein Umdenken bei ihm zu erreichen, oder aber ihn zum Weiterziehen zu bewegen.

und noch einer:

Der Choleriker

Wie erkenne ich ihn?

Er kommt angerauscht und versucht, andere vor anderen zu erniedrigen, abzukanzeln, bloßzustellen oder einfach zu kritisieren. Maß und Anstand kennt er nicht oder setzt diese nicht ein. Er poltert, um durch sein Auftreten, seiner Kritik zusätzliche Würze zu verleihen. Rücksichten kennt er ebenfalls nicht. Sachlicher Argumentation weicht er aus oder erstickt diese durch Lautstärke. Er nutzt seine Position dazu aus, sich zu benehmen und zu verhalten, wie er es für angemessen hält.

Maß verlangt eine Norm, die er nicht kennt….

Wie überführe ich ihn?

Am besten geht man während seiner „Eskapaden“ einfach in Deckung, taucht ab oder zieht sich sichtbar und sichtlich zurück. Geduldiges Zuhören ohne Emotion ist hierbei die beste Waffe. Nach erneut eingekehrter Ruhe oder dem Abflauen der Erregung empfiehlt sich ein klärendes Gespräch über genau die zuletzt aufgetretene Kritik. Zu diesem Zeitpunkt wendet man sich ebenfalls mit eindeutigen Worten an den Choleriker und verbittet sich künftige Beleidigungen und Beschimpfungen mit dem Hinweis, dass diese in Deutschland einen einklagbaren Straftatbestand erfüllen und fragt deutlich nach, ob diese Vorgehensweise beim nächsten Mal gewünscht ist. Man sollte zusätzlich auf vorhandene Zeugen verweisen, sofern man diese hat und diese auch zu ihrem Wort stehen. Entschuldigungen – so empfehle ich – lassen Sie sich bitte in schriftlicher Form geben, da Sie sonst keine Beweise dafür in Händen halten – aber – alleine diese Forderung hält Choleriker oft von weiteren Versuchen dieser Art der Kritik an Ihnen oder anderen ab.

und noch so einer:

Der Giftspritzer

Wie erkenne ich ihn?

So ein Mensch ist sehr oft selbstverliebt (da kein erkennbarer Gegner ersichtlich), machthungrig (was habe ich noch nicht, was ich dennoch nicht brauche, aber eben haben will), und gefühlskalt (mir kann keiner was und wenn, dann merkte der das sicher nicht durch mich, sondern meine Kälte im Verhalten). Er lächelt freundlich, er schreit nicht, er hat sich stets unter Kontrolle. Er will immer gut dastehen.

“Nachtigall”, “ick hör dir trapsen.”

Gemeinschaftliches Verhalten wie Lob, Anerkennung, Aufmunterung, Fairness sind ihm nicht nur fremd, sondern zuwider. Kommunikation heißt für ihn: Schweigen, keinerlei Gefühle, nur sachlich richtiges Auftreten, keine auffällige, sondern notwendige Höflichkeit, aber auch keinerlei Fehler. Hier ist darauf zu achten, dass alle im Umfeld dieses Typen ihre Gefühle ruhig beibehalten, aber nicht im Übermaß zeigen und schon gar nicht ihm direkt gegenüber. Kühle Freundlichkeit gegenüber seiner Person ist ihm wiederum ebenso zuwider. Beachten Sie nur seine Funktion, aber nicht seine individuelle Persönlichkeit, er muss sich vorkommen, wie ein austauschbarer Roboter. Genauso nämlich möchte er seine Untergebenen behandeln und hofft, dass sie das auch so empfinden.

Wie überführe ich ihn?

Giftspritzende Vorgesetzte lassen sich am besten durch interne Kontrollen, messbare Daten, Ergebnisprotokolle und laufende Überprüfungen in Schach halten. Wenn Sie die Chance sehen, sich überprüfen zu lassen, dann tun Sie das. So oft als möglich. Sorgen Sie dafür, dass festgestellt werden kann, wer die Leistung wann erbracht hat und wer sie für sich wo genau verbucht. Nur so erhalten Sie zuverlässige Zahlen und Daten, die einer Giftspritze das Gegengift präsentieren. Nutzen Sie Abwesenheitszeiten, um genau zu diesen Zeiten Leistungen zu erbringen, die so nicht wegdiskutiert werden können. Belegen Sie alles, was Sie getan haben, um gegebenenfalls Ihre Aussagen untermauern zu können. Die Giftspritze lässt oftmals ihr Gift ohne Nachweis auf das Opfer triefen.

Einzig der Schleimer kann Ihnen da gefährlich werden, denn er ist derjenige, der die Giftspritze mit Gift füllt.

und den kennen wir doch alle:

Der Nörgler

Wie erkenne ich ihn?

Der Nörgler überträgt seine Unzufriedenheit, die er im Übrigen niemals konkretisieren kann, auf alles, was ihm vor die Nase kommt. Der PC, der Kollege, die Arbeit, die Umstände, die augenblickliche Situation, einfach alles…. man findet nicht heraus, was es genau ist, oder ob es eine grundsätzliche Haltung und Lebenseinstellung ist, also am besten beobachten und notieren. Halten Sie Ihre Beobachtungen und Notizen dem Nörgler ruhig mal unter seine Nase. Das heilt viele, aber beileibe nicht alle!

hören Sie dort gut zu:

Vorsicht ist dennoch für alle anderen geboten: Denn Dauernörgeln greift um sich, wie ein Bazillus. Plötzlich fangen ganz ruhige Personen an, ebenfalls zu nörgeln und dann hat der Nörgler obsiegt.

Wie überführe ich ihn?

Wer an allem herumkritisiert, hat offenbar wenig bis gar kein Selbstbewusstsein. Hier mal ohne Anlass die geleistete Arbeit loben, das Verhalten positiv erwähnen, Zufriedenheit mit der Arbeit zeigen, hält den Nörgler für eine gewisse Zeit von seinem Tun ab. Tritt Nörgeln erneut auf oder lässt es sich überhaupt nicht mehr bändigen, so hilft nur:

Werden Sie konkret:

Sprechen Sie den Nörgler direkt darauf an, erwarten Sie eine ganz klar definierte Aussage zu dem von ihm erwähnten Nörgelthema und nageln Sie ihn dort ganz bewusst und ausführlich fest, halten Sie seine Aussage schriftlich fest. Vereinbaren Sie mit ihm einen Zeitpunkt, zu dem Sie erneut darüber sprechen werden, um die Folgen seiner Unterlassung oder Weiterführung gleich nochmals thematisieren zu können und die Ergebnisse erneut zu diskutieren. Nur so können Sie ihn dazu bringen, bei immer weniger Themen zu nörgeln. Hört er damit auf: Gut so! Fährt er dennoch damit fort, neuen Termin zum Gespräch vereinbaren, festlegen und alles wieder von vorne beginnen. Zeigen Sie ihm, dass sein Verhalten jedes Mal Ihr Verhalten herausfordert. Was der Nörgler nicht brauchen kann, ist, dass man an ihm herumnörgelt und genau das tun Sie damit aus seiner Sicht: Steter Tropfen höhlt den Nörgler aus.

und der “Gipfel”:

Der Schleimer

Wie erkenne ich ihn?

Er hat auf jeden Fall keinerlei eigene Meinung, zumindest äußert er sie keinesfalls so, dass man ihn darauf festnageln könnte. Er richtet sich nach vorhandenem Wind. Er gibt den anderen (Chefs) immer Recht und er lacht am lautesten, wenn sein Feind scherzt. Ehrlichkeit kennt er nicht, aber Heimtücke dafür umso besser.

Wie überführe ich ihn?

Wenn Sie einen Schleimer entlarven und damit unschädlich machen wollen, so nageln Sie ihn auf seine Aussagen fest, am besten in schriftlicher oder anderer dokumentarischer Form. Legen Sie jedes Wort von ihm auf die Goldwaage und entlassen Sie ihn keinesfalls, ohne ganz klare Aussage von ihm. Ganz wichtig ist, dass Sie seine Meinung hören, bevor er die Meinung derer kennt, hinter denen er sich dann am liebsten verstecken will, oder die ihm vorgesetzt sind. Nur so bringen Sie ihn zum Schweigen. ACHTUNG: Ganz oft ist er das Gift der Giftspritze. Diese beiden müssen Sie auseinander dividieren, dann haben Sie endgültig gewonnen.