Um eine Stundensatzberechnung für Dienstleistungen überhaupt angehen zu können, bedarf es mehrerer Schritte. Diese wägen Sie sorgsam ab.

1. Anzahl der Arbeitsstunden berechnen

Um den Stundensatz zu ermitteln, müssen Sie zunächst Ihre jährlichen Arbeitsstunden ermitteln. Beschäftigen Sie Mitarbeiter, zählen Sie auch deren Arbeitsstunden mit. Zur Berechnung verwenden Sie folgendes Schema:

  • Kalendertage:                                         365
  • Samstage/Sonntage:                                104
  • Feiertage:                                                 12
  • Urlaubstage:                                             25
  • Krankheitstage:                                          4
  • sonstige Ausfälle wie Fortbildung:         2
  • = Jahresarbeitstage:                                  218


Gehen Sie von einem 8-Stunden-Arbeitstag aus, ergibt sich eine Jahresarbeitszeit von 1.744 Stunden. Von diesem Wert ziehen Sie die Stunden ab, in denen Sie nicht für Ihre Kunden arbeiten. Setzen Sie 20 % an, die Sie für Büroarbeit aufwenden. Das sind dann 1.395 Stunden.

2. Kosten berechnen

Ermitteln Sie die Personalkosten. Für Ihre Angestellten entnehmen Sie die Werte aus der Lohnabrechnung (Bruttogehalt, Sonderzahlungen, Arbeitgeberanteil an den Sozialabgaben). Für sich selbst berücksichtigen Sie ein angemessenes Gehalt.

Ermitteln Sie die Sach- und Kapitalkosten. Zu den Sachkosten zählen: Miete, Versicherungen, Energie-, Reise- und Fahrzeugkosten. Zu den Kapitalkosten gehören Abschreibungen und Zinsen.

Sämtliche Kostenangaben nehmen Sie Ihrer vorjährigen GuV-Rechnung oder Ihrer Einnahmen/Ausgaben-Rechnung. Darüberhinaus erhöhen Sie die anfallenden Kosten um den Inflationsausgleich. Preise steigen in der Regel jährlich an. Kosten für Materialien berechnen Sie Ihren Kunden meist gesondert. Sie werden separat ausgewiesen.

Stundensatzberechnung für Dienstleistungen sind sehr variabel zu kalkulieren…

3. Berechnung des Stundensatzes

Sie teilen zunächst die ermittelten Kosten durch die berechnete Arbeitszeit. Das Ergebnis ergibt den Kostensatz pro Arbeitsstunde. Jetzt addieren Sie den geplanten Ertrag zzgl. Mehrwertsteuer. So erhalten Sie den Bruttostundensatz. Das ist der Preis, den Sie Ihren Kunden für jede Arbeitsstunde in Rechnung stellen. Besondere Aufträge verdienen ein Sonderstundensatz.

4. Berechnung der Auftragskosten

Jetzt können Sie Ihre Preise kalkulieren: Schätzen Sie die erforderlichen Arbeitsstunden auf der Grundlage Ihrer Erfahrung und Praxis. Hernach multiplizieren Sie diese mit dem Stundensatz. Im übrigen! Material und sonstige Kosten setzen Sie netto an!

5. Überprüfen Sie den Preis

Müssen Sie Ihren Stundenpreis nach unten anpassen, geht das zu Lasten Ihres Gewinns. In solchen Fällen senken Sie den Preis nur dann, wenn es Ihnen gelingt, weitere Kosten zu reduzieren. Andernfalls zahlen Sie drauf.