Hier zunächst eine schematische Abbildung sowohl der seitlichen als auch der Frontansicht einer Wirbelsäule mit der Benennung ihrer Bausteine:

Die einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule (Hals-, Brust und Lendenwirbelsäule) setzen sich aus vielen kleinen Bausteinen zusammen. Der Grundbaustein – der Wirbel – ist in allen Abschnitten nach dem gleichen Prinzip gebaut. Jeder Wirbel besteht aus einem vorn liegenden Wirbelkörper, der dem Hauptteil des Gewichtes trägt und einem Wirbelbogen, der nach hinten das so genannte Wirbelloch umgibt.

Benachbarte Wirbelbögen bilden einen Kanal, der dem darin verlaufenden Rückenmark und den zwischen zwei Wirbelbögen austretenden Nervenwurzeln einen knöchernen Schutz bietet. Aufgrund der von oben nach unten hin größer werdender Belastung nehmen auch die Wirbelkörper an Größe zu.

Der Hauptbelastungspunkt liegt beim 5. Lendenwirbel. Ein Grund, warum etwas 70% der Rückenerkrankungen in diesem Bereich auftreten.

Die Bandscheiben sind die Stoßdämpfer für den Rücken!

Zwischen zwei Wirbelkörpern liegt die Bandscheibe. Sie dient neben einer gelenkigen Verbindung vor allem als Puffer oder St0ßdämpfer. Alle auftretenden statischen und dynamischen Kräfte, die auf die Wirbelsäule wirken, werden durch die Bandscheiben gleichmäßig über den Wirbelkörperquerschnitt verteilt. Dadurch werden schädliche Belastungsspitzen vermieden.

Die Bandscheiben bestehen aus einem gallertartigen, wasserreichen Kern, der von einem Ring aus Faserknorpel umgeben ist. Das Faserring hat die Aufgabe, ein Austreten oder Verrutschen des Gallertkerns zu verhindern.

Diese „Wasserkissenkonstruktion“ sorgt dafür, dass Stöße oder anderer Druck auf die Wirbelsäule gut abgefedert werden kann. Da die Bandscheiben tagsüber im Stehen und Sitzen einem hohen Druck ausgesetzt sind, verlieren sie an Flüssigkeit. Messen Sie doch einmal morgens und abends Ihre Körpergröße. Sie werden feststellen, dass Sie abends bis zu 3 cm kleiner sind.

Das liegt vor allem am Wasserverlust der Bandscheiben. Erfolgt eine Entlastung, z. B. im Liegen, nimmt die Bandscheibe wieder Wasser auf. Ähnlich einem Schwamm, der auf Druck Flüssigkeit abgibt, und bei Entlastung wieder Wasser aufnimmt, wird die Bandscheiben durch den ständigen Wechsel von Belastung und Entlastung ernährt.

Dieser Mechanismus ist notwendig, da die Bandscheiben weder über Blutgefäße verfügen, die sie mit Nährstoffen versorgen können, noch über Nerven.

Die fehlender Nervenversorgung wiederum ist auch dafür verantwortlich, dass wir bei einer Überlastung der Bandscheibe vom Körper nicht durch das Warnsignal „Schmerz“ informiert werden.

Wir merken also erst viel zu spät an den Folgen, was wir unseren „Stoßdämpfern“ angetan haben.

Keine Frage! Die objektiven und subjektiven Stressfaktoren im Berufsalltag nehmen täglich zu – auf allen Ebenen – Ein „Burn-Out“, welcher heutzutage sehr oft als Grund benannt wird, ist selbst bei jungen Menschen leider die berufliche Alltagswirklichkeit und oft der Preis, den viele für einen „Karriere“ bezahlen.

vector illustration of diseases of the spine

Denn nach wie vor gilt das archaische Gesetz:

Was zu viel ist, ist zu viel!

Mit anderen Worten wird es deutlicher: Niemand kann 20 Jahre lang 30 Jahre oder 40 Jahre alt bleiben!

Was können wir als Ratgeber im beruflichen Alltag im Büroraum tun?

Wir müssen die Nutzer individuell auf ihren jeweiligen Arbeitsplatz zugeschnittene Lösungen anbieten. Das geht jedoch nicht über die Fernberatung oder über Systemlösungen für alle, Das geht nach wie vor nur individuell, oder aber über Systemmöbel, die jeder Nutzer individuell anpassen kann. s. auch Steh/Sitzmöbel, Stehhilfen oder gar Stehpulte.

Hier gilt: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!

Die Hälfte aller Erwachsenen und damit Berufstätigen verbringt Untersuchungen zur Folge ca. 80.000 Stunden im Sitzen m PC. Dies überdies mit zunehmender Intensität bedingt durch die Änderungen unseres Alltags auch in der Freizeit.

Solche Arbeits- und Freizeithaltungen müssen zwangsläufig Auswirkungen auf Wirbelsäule, Muskulatur und Bewegungsapparat haben und können zu dauerhaften Schäden führen, warnen Mediziner aller Fakultäten.

Die Folgen sind unter anderem:

Kopfschmerzen, Verspannungen im Rücken, Nacken- und Schulterbereich, Herz- und Kreislaufprobleme, Handgelenksentzündungen, Sehstörungen, Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen, Bluthochdruck, Verdauungsprobleme.

Studien besagen außerdem, dass Menschen, die im Stehen arbeiten, weniger gesundheitlich gefährdet sind, als diejenigen, welche ständig im Sitzen arbeiten.

Aber nicht nur das: Wer viel steht, soll auch wacher, konzentrierter und reaktionsschneller sein, als der sitzende Kollege und zwar zwischen 5% und 20%.

Arbeitswissenschaftler empfehlen deshalb zur gesundheitlichen Risikovorbeugung, sowie zum Abbau von Stress und zur Leistungssteigerung, weniger im Sitzen zu arbeiten.

Die Erfolgsformel heißt hier:

  • 50% der Arbeit im Sitzen erledigen
  • 25% der Arbeit im Stehen erledigen
  • 25% der Arbeit in Bewegung erledigen

Wechseln Sie also bitte 2 – 4 Mal in einer Stunde zwischen Sitzen, Stehen und Bewegung. Durch die Positionswechsel kurbeln Sie nicht nur Ihr Herz-Kreislauf-System an, verbessern Ihre Atmung und trainieren Ihre Bein- und Rückenmuskulatur, regen Ihre Verdauung an, unterstützen die Nähstoffversorgung Ihrer Bandscheiben –

NEIN! NICHT NUR

Sie werden auch merken, dass Sie zuweilen Ihre Sichtweise und Einstellungen zu anliegenden Sachverhalten ganz anders betrachten und neue inspirative Ideen und Gedanken entwickeln, die es Ihnen ermöglichen, einen Sachverhalt auch von einer anderen Warte, einer anderen Position oder einem anderen Blickwinkel zu betrachten. So schaffen Sie sich selbst, alternative Lösungen in Betracht zu ziehen, oder gar Ihre Gegenseite mit neuen Argumenten gegenüber zu treten.

Das wäre doch etwas! Und das Beste zumindest für die Schwaben unter Ihnen: Es kostet nur wenig oder zuweilen gar nichts!

Das Wunderwerk: Unsere Wirbelsäule

In der nachfolgenden Abbildung sehen wir ganz exakt, wie unsere Wirbelsäule täglich bei jeder sitzenden oder sitzähnlichen Positionierung belastet wird:

Auch die Aktion Gesunder Rücken (AGR) stellt hierzu wie folgt fest:

Die Wirbelsäule ist ein feinmechanisches, aber sehr empfindliches Wunderwerk. Sie besteht aus über 30 verscheiden geformten Knochen und wird unterteilt in

  • Halswirbelsäule
  • Brustwirbelsäule
  • Lendenwirbelsäule

Die obersten 24 Wirbel sind beweglich, darunter folgen 5 verwachsene Wirbel im Kreuzbein und darunter wiederum noch 3 – 5 teils verwachsene, teil bewegliche Wirbel im Steißbein.

Diese „Wirbel“ – Säule ist also nicht starr, sondern in viele Richtungen beweglich.

Aus diesem Grund können wir:

  • laufen
  • tragen
  • hocken      (unsere ursprüngliche und natürliche Haltung, wenn wir auf einer Stelle verharren)
  • heben
  • drehen
  • beugen

Dafür sind die zwischen den Wirbeln eingelagerten Bandscheiben verantwortlich und ermöglichen diese uns auch. Die häufigste Ursache jedoch für Rückenbeschwerden ist jedoch der schlechte Zustand unserer Muskulatur.

Oft jedoch sind es auch die Bandscheiben (zuweilen bedingt durch viel zu wenig aktive Bewegung), die eine ernsthafte Erkrankung des Rückens auslösen können. Hier ist in jedem Fall Ihr Arzt zu konsultieren. Darüber hinaus sorgt unsere dort angelegte Muskulatur für die Stabilität und Form unserer Wirbelsäule.

Entsprechend der Darstellung der AGR ist sie dafür verantwortlich, dass die Haltung und die Bewegung der Wirbelsäule kontrolliert verläuft.

Die gesamte Rückenmuskulatur bzw. Rumpfmuskulatur ist der Schutzschild vor Fehlhaltungen und Überbeanspruchung. Bei entsprechender Pflege bzw. Training und damit Förderung kann die Muskulatur die Wirbelsäule durch diese Förderung schützen bzw. den Verschleiß begrenzen.

Bei der Rückenmuskulatur verspannen viele einzelne Muskeln die Wirbelsäule so, wie dies auch die Takelage bei einem Segelschiff, die Segel so zusammenhält, dass alle möglichen Bewegungen, Drehungen usw. möglich bleiben und das Schiff stabil halten, sowie nach allen Seiten bewegen.

Die tiefergelegenen Muskeln der Wirbelsäule dienen ihrer Stützung und somit zu unserer Haltung. Je weiter also die Muskeln vom Rumpf entfernt sind, umso mehr dienen sie der Dynamik und weniger der Statik in unseren Körper. Unsere Muskeln werden über die Rückenmarkssegmente über Nervenfasern versorgt.

Hier ein Vergleich zum besseren Verständnis: